23.01.2024

Marktübersicht Q1/2024


Wie üblich möchten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Holzmarkt informieren. In unseren letzten Übersichten vom Dezember 2023 haben wir bereits über eine Bodenbildung und möglichen Anstieg der Holzpreise informiert. Unsere Vorhersage hat sich bewahrheitet, sämtliche Indizes deuten aktuell auf einen einsetzenden Preisanstieg hin. Lassen Sie uns die aktuelle Marktsituation näher beleuchten!

HPE Holzpreisindex

 

Der HPE-Holzindex ist im Dezember zum ersten Mal seit Februar 2023 mit einem Plus 3,7% überdurchschnittlich stark gestiegen.

price index
price evolution

Bereits Endes des Jahres 2023 haben einige Sägewerke angekündigt höhere Preise für nahezu alle Schnittholzsortimente hinweg erhöhen zu wollen. Nun zeigt es sich, dass sich die Sägewerke mit Ihren Forderungen bei den Abnehmern durchsetzen konnten.

 

US-amerikanischer Holzmarkt

 

Auch der US-Markt erholt sich allmählich, so dass auch dort ein steigender Preistrend zu beobachten ist. Dort haben sich die Holzpreise nahe dem Referenzwert von 545 US-Dollar pro Tausend bft stabilisiert. Dieser Wert ist nicht weit entfernt von den Höchstständen der letzten fünf Monate. Die positive Stimmung wird durch die Hoffnung auf eine steigende Nachfrage nach Wohnraum unterstützt. In den USA haben die Fed-Vertreter drei Zinssenkungen für 2024 signalisiert. Darüber hinaus deuten die neuesten Wirtschaftsdaten auf eine Erholung im Baugewerbe hin. Die Baubeginne in den USA stiegen bereits im November 2023 um beeindruckende 14,8% gegenüber dem Vormonat und erreichten einen Wert von 1,56 Millionen. Das ist das höchste Niveau seit sechs Monaten und liegt deutlich über den Markterwartungen von 1,36 Millionen. Der positive Preistrend wurde auch durch das knappe Holzangebot in Nordamerika befeuert. Darüber hinaus führten einige Stilllegungen von Sägewerken sowie gestiegene Produktionskosten zu Engpässen in der Rohstoffversorgung.

lumber

Gestörte Lieferketten

 

Die Angriffe der Huthi Rebellen auf die Schiffe im Roten Meer haben inzwischen die Lieferketten weltweit beeinträchtigt.


Als Folge der Angriffe steigen die Frachtraten immer weiter. Drewry notierte seinen World Container Index (WCI) kürzlich mit 3.072 US-Dollar für einen 40-Fuß-Container. Dies bedeutet eine Steigerungsrate gegenüber letzter Woche 15%. Ende November, bei Beginn der Angriffe der Huthi-Rebellen, lag der gleiche Index noch bei 1.382 US-Dollar pro 40-Fuß-Container. Die Containerpreise nach Europa stiegen inzwischen über 20%. Für einige Regionen wie beispielsweise Italien, werden Preise von über 7.000 US-Dollar aufgerufen, was ungefähr einem Niveau aus Corona-Zeiten entspricht.

Die Umleitung von Schiffen um das Kap der Guten Hoffnung führt zu einer drastischen Reduzierung der verschifften Container im Roten Meer, von 500.000 im November auf aktuell 200.000 pro Tag. Dies liegt 66 Prozent unter dem erwarteten Niveau. Händler müssen Slots auf Schiffen früher buchen, was Lieferketten belastet und höhere Lagerkosten verursacht. Die Unsicherheit bezüglich Lieferzeiten kann zu Vertragsstrafen, Kundenverlusten und Umsatzeinbußen führen.

 

Aufgrund der verlängerten Transportzeiten und der begrenzten Verfügbarkeit von Slots auf den Schiffen besteht die Möglichkeit, dass der Bedarf an Lademitteln insbesondere Paletten und Holzaufsatzrahmen zunehmen wird. Hersteller könnten dazu neigen, ihre Produktion vorzuverlagern und vermehrt zwischenzulagern, um die Unsicherheiten in den Lieferketten zu bewältigen. Dies könnte zu einem verstärkten Bedarf an Lademitteln führen, um die gesteigerte Nachfrage nach Lagerkapazitäten und flexibleren Transportoptionen zu unterstützen. Sollte unsere Vorhersage eintreten, wird es die Steigerungsrate der Holzpreise noch weiter nach oben treiben.

container index

Darüber hinaus stellt die aktuelle Situation Unternehmen, die Waren wie beispielsweise Gartenprodukte aus Fernost importieren, vor große Herausforderungen. Die verzögerten Lieferungen könnten zu Engpässen führen und die Lagerbestände beeinflussen. Gleichzeitig könnten europäische Lieferanten von Gartenprodukten einen Anstieg der Nachfrage erleben, da Unternehmen lokale Alternativen in Erwägung ziehen müssen, um Lieferunsicherheiten zu minimieren. Dies wird höchstwahrscheinlich zu einer verstärkten Nachfrage in Europa führen, um die Lücke zu schließen. In Folge werden die Preise für Gartenprodukte ebenfalls nach oben getrieben.


Doch die gute Nachricht ist, dass KRONUS – als zuverlässiger Partner der Verpackungs- und Gartenindustrie – zu jederzeit lieferfähig ist. Selbstverständlich sind wir auch von den steigenden Rohstoffpreisen betroffen, was eine Preisanpassung notwendig macht. Sie können sich allerdings auch in schwierigen Zeiten auf uns verlassen und jederzeit pünktliche und zuverlässigen Lieferungen erwarten.

 

Schlussfolgerungen

 

Aktuell müssen wir davon ausgehen, dass Preistrend umgekehrt ist und eine Preissteigerung bei den Holzpreisen eingesetzt hat. Angesichts der langen fallenden Preise war diese Umkehr auch zu erwarten.


Lange Zeit haben die Sägewerke beklagt, nicht wirtschaftlich arbeiten zu können. Jetzt scheinen sie Ihre Forderungen zumindest teilweise durchgesetzt zu haben. Wie üblich wird die weitere Entwicklung der Holzpreise von der allgemeinen wirtschaftlichen Situation in Europa und der Welt abhängen. Derzeit gehen unsere Experten davon aus, dass sich der Preisanstieg moderat auch im Februar und März fortsetzen wird.


In Kronus verbrauchen wir bis zu 20.000m3 Schnittholz im Monat. Daher sind wir natürlich auch im verstärkten Maß von der Preissteigerung betroffen. Bei den Kontrakten für die Lieferungen im Januar mussten wir bereits höhere Preise seitens der Sägewerke akzeptieren. Wie bereits erwähnt gehen wir derzeit von weiteren Steigerungen im Februar und März.